Wie Annelise Bernuth in Ihrer Rede zur Siegerehrung in der Sparkassen-Akademie Erfurt betonte, ging der Impuls, die seit 1961 in der DDR durchgeführte Mathematikolympiade auf ganz Deutschland auszudehnen, von Thüringen aus. Und auch im 54. Durchgang genießt der Wettbewerb gerade hier höchste Wertschätzung unter Organisatoren, Teilnehmern, Eltern, Lehrern und Sponsoren.
240 junge Denksportler waren am Freitag und Samstag an den Start gegangen, um sich an insgesamt sechs mathematischen Höchstschwierigkeiten zu versuchen. 97 davon durften sich am Ende als Preisträger feiern lassen, 33 weitere erhielten Anerkennungen.
Um die Leistungen der Teilnehmer aus unserer Region angemessen zu würdigen, muss man die Dominanz der drei math.-nat. Spezialgymnasien (Erfurt, Jena, Ilmenau) in Rechnung stellen: Von den 65 Preisen, die in den Klassensstufen 9 bis 12 vergeben wurden, gingen allein 56 an diese drei Schulen. Daher ist es als großartiger Erfolg zu werten, dass Fritz Lambach (Johann-Gottfried-Seume-Gymn. Vacha) mit seinem 3. Preis punktbester "Nicht-Spezi" unter Thüringens Abiturienten wurde und insgesamt Platz 8 belegte.
Unter den Elftklässlern aus den Regionen Eisenach und Gotha hatte sich niemand für den MO-Landesentscheid qualifiziert, während Zehnklässler Niklas Weiß (Martin-Luther-Gymn. Eisenach) für seine guten Problemlösungen eine Anerkennungsurkunde erhielt. Verlass war auch in Klasse 9 auf Nathanael Stelzner (Elisabeth-Gymn. Eisenach), der als viertbester Nicht-Spezi seines Jahrgangs ebenfalls einen 3. Preis errang.
In Klasse 8 konnte die Vorjahresdritte Cinja Arndt (Arnoldischule Gotha) ihre Spitzenstellung vollauf bestätigen: Mit exzellenten 34 von 40 Punkten gewann sie nicht nur einen 2. Preis, sondern belegte hinter der in MO-Kreisen bereits berühmten Überfliegerin Carla Brunner (Jena) Platz 2.
Den gleichen Rang schaffte auch Elisa Sommer (Salzmannschule Schnepfenthal) in Klasse 7, wobei ihr wie 2014 nur ein Punkt zum Landessieg fehlte. Für diese herausragende Leistung wurde sie als einzige Starterin der Region mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Wie Cinja darf sich Elisa berechtigte Hoffnungen machen auf eine Entsendung zur Bundesrunde in Cottbus. Übrigens haben Nathanael und Cinja kürzlich auch bei der Physik-Olympiade die Qualifikation für den Landesentscheid (am 26. März in Jena) gemeistert.
Schließlich gilt es noch die Erfolge dreier Landesrunden-Neulinge zu würdigen. Gioia Thiem (Gustav-Freytag-Gymn. Gotha) erknobelte in Klasse 7 einen beachtlichen 3. Preis. Katharina Stötzner (Martin-Luther-Gymn.) gelang einen Jahrgang tiefer der gleiche Erfolg, wobei sie sich mit Platz 8 unter Thüringens jüngsten Mathe-Olympioniken bereits weit vorn einreihte. Auch Alexandra Zeth (Salzmannschule) darf sich mit ihrer Anerkennung über eine erfolgreiche Premiere beim Thüringenentscheid freuen, Jannik Rönisch (Gustav-Freytag-Gymn.) fehlte hierzu nur ein Punkt.
Für die übrigen fünf Teilnehmer aus Gerstungen, Ruhla, Eisenach und Gotha ist die Erfahrung, dass es im Lande Mathe-Könner gibt, denen sie derzeit noch nicht ganz das Wasser reichen, eine durchaus wertvolle, denn die gewohnte Rolle als Klassenprimus kann eben auch dazu verleiten, sich auf schulischen Lorbeeren auszuruhen. Bei aller Unterstützung durch Eltern und Lehrer sind Erfolge bei der MO nämlich durchaus eine Frage von Eigeninitiative und intensivem Training - weit über den Unterricht hinaus.
Nichtsdestoweniger leisten Mathematik-Lehrkräfte wichtige Beiträge zum Gelingen der Talentförderung im Rahmen der Olympiade: vom Sichern fachlicher Grundlagen über eine gezielte Wettbewerbsvorbereitung, die Organisation der Regionalrunden und die Korrektur der Lösungen bis zur Betreuung der Teilnehmer am Landesrunden-Wochenende.
Großer Dank gebührt auch den Aufgaben-Autoren vom deutschen MO-Verein, dem Organisations-Komitee um Dr. Wolfgang Moldenhauer und Dr. Bernd Licht (mit Kollegen vom Erfurter ASG-Spezialschulteil), dem ausrichtenden Königin-Luise-Gymnasium sowie dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen als langjährig treuem Hauptsponsor.
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